Liebe Iv,

Du warst Teil des Frauenzimmers am 16.11 „Zurück in die Leichtigkeit“ und hast uns an diesem Abend tolle Inspiration gegeben, was wir tun können um zurück in die Leichtigkeit zu kommen.

Kannst du nochmal erklären warum beim Thema Depression für dich Yoga so eine große Rolle spielt?

Wenn wir uns traurig und niedergeschlagen fühlen, versuchen wir oft das Gefühl zu ignorieren, wollen nichts mehr fühlen und fühlen dann auch nichts mehr. Werden gleichgültig.

Über die Yogaübungen kommen wir ganz automatisch mit der Zeit wieder ins Fühlen. Wir können so, konzentriert auf einzelne Körperteile wieder langsam rein finden, ganz ohne Gefahr.

Jede Asana (Körperübung) hat neben der spirituellen auch eine körperliche und eine psychische Komponente. Wenn ich z B eine Übung machen, die den Brustkorb öffnet, erleben wir tatsächlich, dass wir uns wieder öffnen – und das im geschützten Rahmen, in dem wir die Übung machen – es kann also nichts passieren und wir können uns wieder mit dem Gefühl vertraut machen.

Darüber hinaus sind die Yogaübungen nur ein kleiner Teil des Yoga. Die ganze Philosophie ist ein Wegweiser zu einem erfüllten, glücklichen, freien Leben.

Für mich war es wie eine Offenbarung, als ich das erstmal davon erfahren habe, dass es hinter den Übungen eine Weltanschauung gibt.

Die nehme ich zusammen mit klassischen Coachingansätzen, den Yogaübungen und Themen aus der Persönlichkeitsentwicklung, um Depressionen langfristig aufzulösen oder erst gar nicht entstehen zu lassen.

Wir haben auch über das Thema Werte gesprochen, warum sind sie so wichtig? 

Mir selbst waren meine Werte nicht bewusst, habe aber gemerkt, dass ich mich z. B. in einem Unternehmen, in dem ich gearbeitet habe, sehr unwohl gefühlt habe. Konnte nicht wirklich festmachen, woran es lag. Werte sind etwas, die uns bei Entscheidungen helfen, eine Haltung definieren. Wenn mir Harmonie sehr wichtig ist und ich arbeite in einem Umfeld, in dem es viel Dissonanz gibt stresst mich das. Dann bin ich 8 Stunden am Tag an einem Ort, der nicht zu mir passt. Wenn mir das Wert Ordnung wichtig ist, und ich leben in einem Umfeld, dass sich nicht um Ordnung, System… kümmert, fühle ich mich unwohl.

Da wir uns in der Regel eben nicht damit beschäftigen, was uns wichtig ist, merken wir lange auch nicht, ob uns unser Umfeld, unsere Arbeit, die Art wie wir Beziehungen führen oder unser Leben leben überhaupt entspricht. Und das zermürbt mit der Zeit und kann auch dazu beitragen, dass wir uns ausgepowert, leer, traurig und niedergeschlagen fühlen.

Ach ja und wenn ich mich zurück erinnere hast du gesagt, dass wir nicht alles glauben sollen, was wir selbst denken! Was meinst du damit?

Eine der wichtigsten Informationen finde ich ist die, dass uns nur 3-5 % dessen, was wir denken und glauben überhaupt bewusst ist. Der Rest liegt im Unterbewusstsein. Das sind all die Dinge, die wir z.B. als Kinder gehört und auf/übernommen haben. Das sind Traditionen, kulturelle Gepflogenheiten, Ansichten der Eltern. Diese haben wir über die jahrelange Wiederholung übernommen OHNE sie jemals hinterfragt zu haben. Sie schwirren jetzt in unserem Köpfen und kommen zu jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit hoch. „Nein, das macht man doch nicht. Man isst nichts Süßes vor dem Essen.“ Hm. Finde ich denn wirklich, dass das stimmt?

„Nein, bei uns hat niemand studiert, das braucht man auch nicht, lieber was Praktisches lernen.“

Diese Überzeugungen zerstören Träume und Leben.

Sie leiten uns, denn fast alle unserer täglichen Entscheidungen werden aus dem Unterbewusstsein gelenkt. Und wir wissen eben nicht, was da alles drinsteckt. Also befinden wir uns genaugenommen die meiste Zeit im Blindflug und wundern uns dann, warum wir nicht glücklich werden.

Hinterfrage also alle Gedanken, die Dir etwas vorschreiben, eine Richtung geben genau, ob das tatsächlich auch Deine Überzeugung ist. Und leider ist das gar nicht so einfach. Denn wir kennen kein anderes Denken und es fällt schwer, diese „falschen“ Überzeugungen zu finden, zu hinterfragen und dann ggf. eben durch hilfreiche und selbstgewählte Überzeugungen zu ersetzen. Da hilft es wirklich, sich von einem Coach unterstützen zu lassen.

Hast du 5 Tipps für mehr Leichtigkeit im Leben?

  1. Finde heraus, was Dich wirklich glücklich macht, was Du wirklich willst im Leben. Erträume Dir Dein Leben und dann folge dem Traum. Wie Walt Disney sagte “ Wenn Du es träumen kannst, kannst Du es auch leben“
  2. Kümmere Dich liebevoll um Dich. Selbstfürsorge ist lebensnotwendig und keine egoistische Angelegenheit. Nur wenn Du Dich selbst gut um Dich kümmerst, kannst Du auch gut für andere da sein.
  3. Praktiziere Dankbarkeit. Sie ist der Weg, Deine Lebenszufriedenheit nachhaltig anzuheben. Schreibe jeden Abend vor dem Schlafengehen 10 Dinge auf, für die Du dankbar bist. Es sind die Kleinigkeiten, die das Leben ausmachen. Wie ein Mosaik.
  4. Nimm Dir Zeit für Dich und komme in die Stille, jeden Tag ein paar Minuten.
  5. Löse Dich von Menschen, Dingen, Aufgaben, die Dich nicht glücklich machen. Es ist DEIN Leben! Mache mehr von dem, das Dich glücklich macht.

Herzlichen Dank liebe Iv, dass du uns nochmal Rede und Antwort stehst. Es war ein sehr liebevoller und gelungener Abend. Mehr Information über Iv findet ihr unter:

www.iv-jaeger.de

 Melanie Kubala – Frauenzimmer – Beratung von und für Frauen